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Verbraucher Aktuell

                                                                   © Bildagentur-o, fotolia

                                                                                             Hier wurde Glyphosat oder ein anderes
                                                                                             Herbizid eingesetzt, um alles Pflanzen-
                                                                                             leben zu vernichten

                                                                                                                                      © Freepik.com

Die größte Lebensgefahr geht von den                               Herbizid sogar als „wahrscheinlich                                                © minicel73, fotolia
in der industriellen Landwirtschaft ver­                           krebserregend bei Menschen“ ein.
wendeten Insektiziden und Herbiziden    © Jürgen Fälchle, fotolia  Die „Europäische Behörde für Lebens­
aus. Auch das umstrittene Glyphosat                                mittelsicherheit“ behauptete 2017
schadet den Bienen in zweierlei Hin­                               jedoch genau das Gegenteil. Ende 2017                                                                                                                     © emer, fotolia
sicht. Zum einen finden die Bienen we­                             hat die Europäische Kommission eine       © Fotoschlick, fotolia
niger Nahrungspflanzen dadurch, dass                               Verlängerung der Einsatzgenehmigung
auf den Feldern keine Kräuter mehr                                 für das umstrittene Pflanzenschutz­
wachsen und zum anderen verlieren sie                              mittel um weitere fünf Jahre erlassen.
ihre Orientierung und sterben früher.
Das bekannteste Pestizid, das derzeit                              Das können wir tun
in aller Munde ist, ist Glyphosat.
                                                                   •	 Bevorzugter Einkauf von Biopro­
Was ist Glyphosat? Ein                                               dukten, denn dort ist der Einsatz
kurzer Hintergrund                                                   von Pestiziden verboten!!!

Glyphosat ist ein sogenanntes Breit­                               •	 Vor dem Verzehr Obst und Gemüse
bandherbizid, welches auf die Äcker                                  waschen und zusätzlich mit einem
gesprüht wird, um die Felder von Un­                                 sauberen Tuch abreiben. Pestizi­
                                                                     de lassen sich nicht vollständig
kraut zu befreien. Mit einem jährlichen                              abwaschen, da die Stoffe auch ins
Verbrauch von knapp einer Million                                    Innere der Früchte gelangen.
Tonnen ist es das weltweit am meis­
ten eingesetzte Pflanzenschutzmittel.                              •	 Keine Pestizide im eigenen Garten
Allein 3.800 Tonnen werden jährlich in                               nutzen, sondern biologische Alter­
Deutschland auf etwa 40 % der land­                                  nativen verwenden. In Deutschland
wirtschaftlichen Flächen eingesetzt.                                 werden jährlich über 7.000 Ton­
Der Unkrautvernichter steht jedoch                                   nen Pestizide in Haus- und Klein­
schon seit einiger Zeit scharf in der                                gärten verwendet. Der Wirkstoff
Kritik. Durch seinen Einsatz wer­                                    Glyphosat wird unter den Han­
den nicht nur Böden, Tierwelt und                                    delsnamen wie „Roundup“ oder
biologische Vielfalt bedroht – im                                    „Touchdown“ im Handel verkauft.
Jahr 2015 stufte die „Internationale
Krebsforschungsagentur“ (IARC) das                                 •	 Bienen und Insekten Nistmöglich­
                                                                     keiten bieten. Bienen- und Insek­
                                                                     tenhotels können fertig gekauft
                                                                     oder selbst gebaut werden.

                                                                   •	 Hilfreich ist es bei der Pflanzenwahl
                                                                     im Garten, den Insekten ein buntes
                                                                     Angebot aus der heimischen Natur
                                                                     anzubieten, wie Kornblume, Sonnen­
                                                                     blume, Klee, wilder Wein, Efeu …

                                                                   •	 Eine ausführliche Liste mit zahlrei­
                                                                     chen Pflanzen für Bienen, Hummeln
                                                                     und anderen Insekten sind auf der
                                                                     Homepage vom NABU zu finden.

                                                                   •	 Beteiligung an zahlreichen Kam­
                                                                     pagnen/Aktionen, wie zum Bei­
                                                                     spiel vom NABU „Insektensom­
                                                                     mer 2018: Zählen, was zählt“
                                                                     oder „Ackergifte? Nein danke!“

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