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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG 1 | 2020 Recht und Finanzen
© iStock.com/fizkes Kinder müssen
Wichtig:
besser über
Gefahren im
Netz infor-
miert werden!
Eltern verlangen bessere
ALTERSKENNZEICHNUNG im Internet
ine neue repräsentative Umfrage Befragten der Ansicht, dass das Verfah- tive Durchsetzung des Kinder- und
zum Kinder- und Jugendmedien- ren zur Prüfung des Alters (Bestätigung Jugendmedienschutzes unabdingbar.
Eschutz belegt, dass Eltern Wert der Volljährigkeit durch Anklicken) Solange dies noch nicht Realität
legen auf eine gute Alterskennzeich- nicht zufriedenstelle. Mehr als die ist, müssen Eltern besonders gut
nung bei Social-Media-Diensten und Hälfte gibt an, dass ihr Kind bei der kontrollieren, was ihren Kindern im
Spielen. Die Alterskennung soll Kinder Online-Mediennutzung bereits mit ne- Internet zugänglich ist. Wichtig ist es
und Jugendliche vor nicht alters- gativen oder unangemessenen Inhalten auch, Kinder darüber zu informieren,
gerechten Inhalten und Angeboten in Kontakt gekommen sei. Eltern sehen was für Gefahren im Netz lauern.
schützen. Die große Mehrheit der die Online-Anbieter in der Pflicht.
befragten Eltern richtet sich bei der Besonders Anbieter von Messenger- Eine Zusammenfassung der Um-
Auswahl von Filmen, Apps, Spielen Diensten und Video-Plattformen schnit- frage mit allen Einzelergebnissen
und Streaming-Diensten nach die- ten bei den Befragten schlecht ab. findet sich unter www.dkhw.de/
ser Kennzeichnung. Funktionierende umfrage-jugendmedienschutz.
Jugendschutzeinstellungen werden Als Ergebnis der Umfrage fordert der
ebenfalls als sehr hilfreich eingestuft. Präsident des Deutschen Kinderhilfs- Die repräsentative Umfrage erfolg-
werkes einen am „realen Nutzungsver- te im Rahmen eines Projektes der
Die jüngste Umfrage zum Thema halten von Kindern und Jugendlichen Koordinierungsstelle Kinderrechte
Kinder- und Medienschutz macht orientierten, ganzheitlichen Kinder- des Deutschen Kinderhilfswerkes. Die
jedoch deutlich, dass Eltern ihre Kinder und Jugendmedienschutz.“ Für eine Koordinierungsstelle Kinderrechte
nicht ausreichend vor jugendgefähr- sichere Internetnutzung bräuchten begleitet die Umsetzung der aktuel-
denden Inhalten geschützt sehen. sowohl Eltern als auch Kinder mehr len Strategie des Europarates für die
Unterstützung. Klare gesetzliche Rechte des Kindes (Sofia-Strategie
Bei Online-Angeboten empfinden El- Vorgaben, Kontrollmechanismen 2016–2021) und wird gefördert durch
tern die Schutzmöglichkeiten als nicht sowie konsequente Bestimmungen das Bundesministerium für Familie,
ausreichend. So sind vier Fünftel der bei Verstößen seien für eine effek- Senioren, Frauen und Jugend.
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