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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG 4 | 2018     Wie gesund sind
                                                             Milchprodukte
                                   © Gstudio Group, fotolia  wirklich?

unbeachtet bleiben. Eine Möglichkeit                         Schützen Käse, Joghurt & Co. vor
sei, den Flugmodus einzuschalten. In                         Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
der Freizeit sollten berufliche Mails
nicht beantwortet werden. Digitaler                          „Die Milch machtʼs“ sagen die einen – „Milchpro-
Stress lasse sich vermeiden, wenn das                        dukte bitte nur in Maßen“ die anderen. Der Einfluss
Handy nicht den Takt vorgebe. Dabei                          von Milchprodukten auf die Gesundheit ist ein um-
helfe, Apps Push-Benachrichtigungen                          strittenes Thema. Die gesundheitliche Wirkung von
zu verwehren und Smartphones vom                             ungesättigten Fettsäuren, spezifischen Aminosäuren
Esstisch oder zur Nachtruhe aus dem                          und Kalzium, die über Trinkmilch, Käse, Butter und
Schlafzimmer zu verbannen. „Man                              Joghurt konsumiert werden, beschäftigt Mediziner
sollte sich klarmachen, wie viel Zeit                        seit vielen Jahren. Auch die Auswirkungen von Milch-
das Smartphone kostet, und die-                              produkten auf das Herz-Kreislauf-Risiko waren schon
se Zeit zumindest zum Teil wieder                            des Öfteren Gegenstand epidemiologischer Studien.
analog nutzen“, so Jakob-Pannier.                            Die Ergebnisse einer aussagekräftigen Langzeitstu-
                                                             die (Prospective Urban Rural Epidemiological Study
Schüler wappnen sich                                         (PURE)) mit über 130.000 Menschen aus 21 Ländern
gegen digitalen Stress                                       im Alter von 35 bis 70 Jahren legte kürzlich ein Team
                                                             von der McMaster University in Hamilton/Ontario vor.
Seit dem Herbst 2017 fördert die BAR-
MER das Projekt „Immer online – nie                          Die Auswertung ergab, dass es in der Gruppe mit
mehr allein?“. Dabei konnten seither                         dem höchsten Verzehr an Milch­produkten (im Mit-
3.300 Schülerinnen und Schüler in                            tel 3,2 Portionen pro Tag) zu den wenigsten Herz-
sogenannten „Digi-Camps“ den ver-                            Kreislauf-Erkrankungen und Todesfällen kam.
antwortungsvollen Umgang mit dem
Smartphone und Social Media erlernen.                        Von den einzelnen Milchprodukten hatte Joghurt die
Das Projekt beinhaltet, digitale Medien                      günstigsten Auswirkungen. Der Verzehr von Butter
so zu nutzen, dass sie nicht negativ auf                     war tendenziell mit einem Anstieg von Herz-Kreis-
Gesundheit und Sozialverhalten wirken.                       lauf-Erkrankungen und Todesfällen verbunden.
Mehr zu Digi-Camps: unter
www.barmer.de/g100718                                        (Quelle: aerzteblatt.de vom 12. September 2018)

                                                                                                                    © istetiana, fotolia

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